Invest BW: Förderaufruf zu Virtuellen Welten, Maschinenbau, Robotik und Sicherheit

09.05.2025
© Invest BW

Der missionsorientierte Förderaufruf zu den Themen „Virtuelle Welten, Digitale Zwillinge, Blockchain und Cybersicherheit“ und/oder „Maschinenbau, Robotik, Sicherheit und Verteidigung“ im Rahmen des Förderprogramms Invest BW ist gestartet.

Der vorliegende Förderaufruf erfolgt missionsorientiert und hat zum Ziel, Projekte und Maßnahmen von Unternehmen in Baden-Württemberg zu fördern, die Innovationen in den Bereichen „Virtuelle Welten, Digitale Zwillinge, Blockchain und Cybersicherheit“ und/oder „Maschinenbau, Robotik, Sicherheit und Verteidigung“ entwickeln.

Der vorliegende Förderaufruf hat das Ziel, Innovationspotenziale in den Themenbereichen „Virtuelle Welten, Digitale Zwillinge, Blockchain und Cybersicherheit“ sowie „Maschinenbau, Robotik, Sicherheit und Verteidigung“ gezielt zu erschließen und mit Nachdruck weiterzuentwickeln. Dabei können sich Antragsteller entweder auf einen dieser Bereiche fokussieren oder beide in ihren Innovationsvorhaben kombinieren. Ziel ist es, durch wegweisende technologische Entwicklungen die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu stärken, neue wirtschaftliche Chancen zu erschließen und zugleich gesellschaftliche sowie sicherheitsrelevante Herausforderungen anzugehen.

Die Antragsstellung erfolgt weiterhin in einem zweistufigen Verfahren. In der ersten Stufe müssen die Antragssteller lediglich eine Skizze ihres Projektes einreichen. Auf Grundlage der Skizzenbewertung werden ausgewählte Vorhaben zur Antragstellung aufgerufen und haben höhere Chancen, eine positive Förderentscheidung zu erhalten. Im Rahmen des vorliegenden Förderaufrufs können innovative Einzel- und Verbundvorhaben von Unternehmen gefördert werden.

Für Einzelvorhaben können Zuschüsse von bis zu 650.000 Euro und für Verbundvorhaben insgesamt bis zu 1.300.000 Euro gewährt werden. Die Fördersätze bei Unternehmen sind abhängig von der Unternehmensgröße:

  • 45 Prozent erhalten kleine Unternehmen, die weniger als 50 Personen beschäftigen und deren Jahresumsatz beziehungsweise Jahresbilanz 10 Millionen Euro nicht übersteigt;
  • 35 Prozent erhalten mittlere Unternehmen, die weniger als 250 Personen beschäftigen und die entweder einen Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen Euro erzielen oder deren Jahresbilanzsumme sich auf höchstens 43 Millionen Euro beläuft;
  • 25 Prozent erhalten Unternehmen, die weniger als 3.000 Personen beschäftigen und
  • 15 Prozent erhalten alle sonstigen Unternehmen, die 3.000 oder mehr Personen beschäftigen.

Antragsberechtigt sind Unternehmen und Start-ups der gewerblichen Wirtschaft und der freien Berufe, die ihren Sitz, eine Niederlassung oder eine Betriebsstätte in Baden-Württemberg haben oder einen Sitz, eine Niederlassung oder Betriebsstätte in Baden-Württemberg errichten wollen. Bei Verbundvorhaben mit Forschungseinrichtungen muss der überwiegende Anteil der Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten muss bei dem / den Unternehmen liegen.

Förderfähig sind Personalkosten sowie Aufträge an Dritte. Zur Reduzierung der Förderbürokratie werden bei bewilligten Projekten zum einen Personalpauschalen angesetzt. Zum anderen erfolgt bei bewilligten Projekten eine stichprobenbasierte Verwendungsnachweisprüfung.

Gefördert werden Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsvorhaben, die wesentliche technologische Fortschritte in den Bereichen „Virtuelle Welten, Digitale Zwillinge, Blockchain und Cybersicherheit“ sowie „Maschinenbau, Robotik, Sicherheit und Verteidigung“ ermöglichen. Dabei umfasst die Förderung sowohl technologische als auch nichttechnische Innovationen, einschließlich neuer Geschäftsmodelle, Prozess- und Dienstleistungsinnovationen, die zur wirtschaftlichen Stärkung und technologischen Souveränität beitragen. Antragsteller können entweder einen dieser Schwerpunkte adressieren oder beide in einem integrierten Ansatz kombinieren.

Themenbereich: Virtuelle Welten, Digitale Zwillinge, Blockchain und Cybersicherheit

Beispielhafte Schwerpunkte der Förderung dieses Themenbereichs sind:

  • Design & Engineering: Entwicklung virtueller Entwicklungsprozesse für komplexe Entwürfe und Simulationen, darunter digitale Prototypen, virtuelle Fabriken und Remote-Kollaborationen mittels Digitaler Zwillinge.
  • Virtual Testing & Validation: Virtuelle Planung und Inbetriebnahme von Produktionsstätten, ko-kreative Arbeitsweisen durch Digital Twins sowie Entscheidungsfindung durch Echtzeit-Datenanalysen und KI-gestützte Simulationen.
  • Produktion: Optimierung des Supply-Chain-Managements durch Echtzeit-Visualisierung, Einsatz von Predictive Maintenance zur Wartungsvorhersage von Maschinen sowie adaptive, selbstlernende Systeme (Industrial Metaverse).
  • Betrieb: Simulation und Optimierung betrieblicher Abläufe in Produktion, Logistik und Instandhaltung durch KI-gestützte virtuelle Umgebungen.
  • Schulung und Training: Entwicklung von Lern- und Trainingsplattformen für die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften mit Technologien wie KI, AR oder VR.
  • Echtzeit-Datenintegration: Verknüpfung physischer Produktions- und Logistikprozesse mit virtuellen Modellen zur Optimierung von Effizienz, Qualität und Nachhaltigkeit
  • Interaktive und immersive Industrieanwendungen: Einsatz von Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) für kollaborative Arbeitsprozesse, virtuelle Inspektionen und Assistenzsysteme in Fertigung und Wartung.
  • Verzahnung physischer und virtueller Prozesse: Nutzung digitaler Zwillinge zur Simulation, Vorhersage und Steuerung industrieller Wertschöpfungsketten.
  • Sichere, dezentrale Dateninfrastrukturen durch Einsatz von Blockchain-Technologien zur Authentifizierung von digitalen Identitäten, digitalen Transaktionen und Zertifizierungen sowie smarten Verträgen.
  • Datengetriebene Geschäftsmodelle und innovative Serviceplattformen zur interdisziplinären Zusammenarbeit und Vernetzung. Blockchain kann hierbei als Vertrauensinfrastruktur für digitale Transaktionen und Zertifizierungen dienen.
  • KI-gestützte Bedrohungserkennung für industrielle Steuerungssysteme, Lieferketten und kritische Infrastrukturen.
  • Sicherheitslösungen für digitale Identitäten zur Absicherung von Unternehmens- und Kundendaten. Blockchain-basierte Identitätslösungen können eine dezentrale Authentifizierung und Schutz vor Identitätsdiebstahl ermöglichen.
  • Resiliente IT-Architekturen zur Abwehr komplexer Cyberangriffe, inklusive Post-Quanten-Kryptografie und selbstheilender Netzwerke.

Themenbereich: Maschinenbau, Robotik, Sicherheit und Verteidigung

Beispielhafte Schwerpunkte der Förderung dieses Themenbereichs sind:

  • Automatisierung und intelligente Robotik: Entwicklung und Erprobung von KI-gestützten Robotiklösungen zur Effizienzsteigerung, darunter intelligente Mensch-Roboter-Kollaboration und autonome Systeme für Industrie, Logistik und sicherheitskritische Anwendungen.
  • Industrie 4.0 und cyber-physische Systeme: Vernetzte Produktionssysteme, vorausschauende Wartungskonzepte sowie die Optimierung industrieller Prozesse durch fortschrittliche Sensorik und KI-gestützte Datenanalyse.
  • Sicherheitstechnologien und Verteidigung: Schutz kritischer Infrastrukturen durch resiliente Sicherheitssysteme, neue Verteidigungstechnologien und adaptive, autonome Systeme zur Erhöhung der technologischen Unabhängigkeit.
  • Nachhaltige Fertigungstechnologien: CO₂-reduzierte Produktionsverfahren, ressourcenschonende Materialverarbeitung und Konzepte derKreislaufwirtschaft zur langfristigen Reduktion des ökologischen
    Fußabdrucks.
  • Blockchain für sichere Lieferketten und Produktionsprozesse: Implementierung von Blockchain-Lösungen zur fälschungssicheren Dokumentation von Produktionsprozessen, zur Herkunfts- und Echtheitsprüfung von Bauteilen sowie für automatisierte Vertragsabwicklungen durch Smart Contracts.
  • Transfer von Forschungsergebnissen in industrielle Anwendungen: Entwicklung von Sensorik, Aktorik, Hardware, Software und KI-Technologien für die gesamte Wertschöpfungskette – von der Forschung über die Systemintegration bis hin zu industriellen Anwendungen.
  • Kognitive und humanoide Robotik: Neuartige Ansätze für menschenähnliche Roboter mit erweiterten Interaktionsfähigkeiten und selbstlernenden Systemen.
  • Servicerobotik und autonome Mobilität: Übertragung industrieller KI-gestützter Robotiklösungen auf neue Anwendungsbereiche, wie Servicerobotik oder autonomes Fahren.

Förderanträge für diesen missionsorientieren Förderaufruf der vierten Phase von Invest BW können bei VDI/VDE Innovation + Technik GmbH online seit dem 8.5.2025 eingereicht werden. Zur Antragstellung gilt das Stichtagsprinzip. Die eingereichten Vorhaben werden nach festgelegten Förderkriterien und unter wettbewerblichen Gesichtspunkten bewertet. Frist zur Skizzeneinreichung: 8.7.2025, 13 Uhr

Weitere Informationen finden sich auf der Website Invest-BW

Quelle: Invest BW Förderaufruf